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Akte Dürrwald
2016
 
16. 12. 2016  
   
Akte Dürrwald
Die Kaiserin von Deu

 

Die Kaiserin von Deu

Liebe Kinder, heute möchte ich euch die Geschichte der Kaiserin von Deu erzählen.

Deu war ein mächtiges und großes Land, das in mehrere Zonen aufgeteilt war.

Es gab den Nordenkreis, den Mittelgrund und die Südstaaten.

Und überall herrschten kleinere regionale Könige und Königinnen.

Die Einwohner von Deu nannte man die Deusen und bezahlt wurde mit dem Deuro.

Die Kaiserin war bekannt dafür, dass sie oft haderte und zögerte und lieber auf Fehler der Gegenseite wartete als selber zu handeln.

Im Laufe von vielen Generationen hatten die weisesten und ältesten Gelehrten des Landes alle Vorschriften und Ratschläge in einem Güldenen Buche zusammengetragen.

Alles was Recht, Sitte und Anstand ausmacht und wo alle Deusen sich daran halten sollten, war hier verewigt.

Aber die Kaiserin lachte nur darüber.

In ihren Räumen hatten Lakaien ein Gemach eingerichtet. In der Wand steckte ein großer rostiger Nagel mit vielen aufgespießten Seiten aus dem Güldenen Buche.

Und jedes Mal, wenn die Regentin ihre Kaiserlichen Verrichtungen beendet hatte, benutzte sie zur Säuberung die Blätter.

Da die Despotin auch immer Angst um ihre Macht hatte, umgab sie sich mit vielen Gestalten, die niemand je richtig gesehen hatte.

Man nannte sie deshalb die Unsichtbaren.

Diese Figuren hatten das ganze Land mit einem Netz von Denunzianten und Verrätern überzogen.

Jede Art von Ungehorsam und Widerspruch wurde sofort nach oben gemeldet.

Und so berichteten sie eines Tages von einem Querkopf, der nicht aufhörte Fragen zu stellen.

Die Kaiserin prüfte den Fall und ordnete an, niemand dürfe mit der Person reden oder zusammen speisen.

Jeder solle sich dumm stellen, wenn die Rede von dem Querkopf ist.

Auch das ganze Dorf in dem er mit seinem Weibe wohnte.

Aber der Unbelehrbare hatte schnell bemerket, was der Plan war, und ersann einen Gegenplan.

Er schrieb alles auf was ihm auffiel und was ihm wiederfuhr.

Und er hielt die Tafeln so, dass alle sie lesen konnten.

Hin und wieder fuhr der Querkopf mit seinem Weibe fein in seiner silbrigen Kutsche in warme Gefilde.

Dort blieben sie ein paar Tage, um sich auszuruhen.

Aber die unsichtbaren Gestalten waren auch hier immer um die beiden herum.

Jedoch der Querkopf machte manchmal ein paar Gemälde der Finsterlinge.

Und er hielt die Rahmen so, dass alle sie sehen konnten.

Jetzt fing die Kaiserin an, den Querkopf zu hassen.

Noch nie zuvor hatte jemand die Dunklen Gestalten zu Gesicht bekommen. Und jetzt konnten alle sie erkennen.

Die Kaiserin verfügte über einen sehr großen Propaganda-Apparat, der von Morgens bis Abends nur frohlocken musste.

Und jedem Untertan wurde immer nur das Beste berichtet.

Einer der eifrigsten und unterwürfigsten Helfer war ein gewisser “Markus van de Weiteblick“

Markus war kein Deuser.

Vor vielen Lenzen war er von hinter dem großen Gebirge mit seinen kurzen Hosen und seinen Gummistiefel ins Reich gekommen.

Dieser Markus zeigte sich gerne abends mit den schönen und wichtigen Leuten des Reiches um Propaganda zu machen.

Einer seiner Gäste war ein berühmter Rechteverdreher.

In den Nebenräumen sprachen immer alle schon seit Jahren über den Querkopf.

Nur auf dem Marktplatz sollten sich alle wie immer dumm stellen.

Der Markus und der Rechteverdreher ersannen einen gemeinsamen Plan.

Die dunklen Männer hatten schon vor vielen Lenzen einen Apparat in die Kutsche des Querkopfes eingebaut, damit die Kaiserin immer alles hören konnte.

Aber der Querkopf hatte es schon vor langer Zeit herausgefunden und es den Dunklen Gestalten zugerufen.

Der teuflische Plan sah jetzt folgendermaßen aus:

Man wusste, dass der Querkopf bescheidwusste. Und alle waren sich sicher, dass dieser früher oder später auf seinen berühmten Tafeln, die auch in anderen Reichen gelesen wurden, stehen würde: In meiner Kutsche ist ein verbotener Apparat eingebaut.

Auf diesen Augenblick hatte die Kaiserin nur gewartet.

Denn schon vor einiger Zeit hatte man unter Zuhilfenahme des Wirtschafters tief unter der Erde, da wo die Kutsche stand, klammheimlich alles wieder ausgebaut.

Also sollte mit maximaler Lautstärke die ganze Kavallerie anrücken und die Kutsche auseinander sägen.

Es war geplant, alle Hausbewohner, alle Dorfbewohner, den Bürgermeister und den Landrat zusammen zu treiben und unter den Augen aller zu demonstrieren, was für ein Lügner der Querkopf ist.

Sehet nur her ihr lieben Leut, nichts von dem, was dieser Manne schreibt, ist echt.

Alles nur Gelüge.

Und aus dem ganzen Lande sollten alle zusammengelaufen kommen um den Querkopf durchs Dorfe zu treiben und zu rufen: Sehet, was für ein Lügner dieses Mannsbild doch ist.

Die Kaiserin wollte den halben Hofstaat entsenden. Die Königin mit ihrem Hofstaat aus dem Mittelgrund wollte anreisen und alle sollten das gleiche rufen:

Was für ein Lügner !!!

Und der Markus mit dem Rechteverdreher sollten eine fette Belohnung bekommen.

Wer die Kaiserin rettet, dem steht Vieles zu.

Damit ist die Geschichte jetzt schon bald zu Ende.

Der Querkopf wohnte wie auf einem Berge fast ganz oben. Und der ganze Berg war wie ein Dorf im Dorfe. Und neben dem ersten Berg stand der nächste Berg auf dem auch viele Leute wohnten.

Und die dunklen Gestalten hatten alles so eingerichtet, dass die Herrscherin von allen Leuten immer alles sehen konnte. Und alles wurde in einem großen Buche festgehalten.

Wer mit wen redet, wer wen besucht und wer welche Kutsche besteigt.

In dem Güldenen Buche stand, dass so etwas gegen alle Regeln ist.

Aber die Kaiserin kann da nur drüber lachen.

Damit ist der erste Teil meiner Erzählung beendet.

Ihr, liebe Kinder, könnt mir schreiben, was Ihr von einer Kaiserin mit einem Charakter wie fauliger Mundgeruch haltet.

Und ich erzähle Euch das nächste Mal, was der Markus geplant hatte mit den nächsten Gemälden der Finsteren Typen.

Bis dahin seid alle nett und lieb und nehmt euch kein Vorbild an der Kaiserin.

Fauliger Mundgeruch macht einsam.

Eurer Chronist vom Dorfe.

 

Wolfgang Krapohl

 

Wolfgang Krapohl
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